MontagsGedanken

Böse Technik – gute Technik!?

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Eine alte Regel für die Gestaltung der öffentlichen Angelegenheiten lautet: Politik setzt Ziele – Verwaltung, Wirtschaft und Wissenschaft finden Wege. Ich halte viel von dieser Systematik. Deshalb bin ich nicht begeistert, wenn derzeit Parteien und Polit-Aktivisten Sätze von sich geben wie z.B. „Keine neuen Verbrennungsmotoren bis zum Jahre sowieso!“ Wenn die Motoren mit Gas aus der „power-to-gas“-Technik laufen, also mit gespeicherter Wind- und Sonnenenergie, warum sollen sie dann nicht auch Busse, LKWs und PKWs bewegen? Das landesweite Gasnetz ist ein bereits bestehendes, leistungsfähiges Speichersystem – warum soll man es nicht auch für Treibstoff nutzen? Problemfrei ist auch die Elektromobilität nicht: Man denke nur an den problematischen Materialbedarf für Batterien und Steuerungselektronik.

Richtiger wäre es, wenn Politik nicht einzelne technische Wege favorisieren würde, sondern anspruchsvolle Ziele vorgäbe und das Finden guter Wege anderen überließe. Gute Ziele wären ganz sicher „Halbierung des Verkehrsbedarfs“, „Deutliche Reduzierung des motorisierten Individualverkehrs und Verdoppelung der ÖPNV-Leistungen“, „Reduzierung aller schädlichen Emissionen in Richtung Null“ und so weiter…

Nur im Ausnahmefall sind PolitikerInnen die besseren Ökonomen, Techniker und Wissenschaftler. Der Job der Politiker ist es, im Wählerauftrag gemeinwohlorientierte Ziele zu setzen.