V. l. n. r.: Bastian Michel, Henry Kucz, Tim-Oliver Kray, Eva-Maria Kastell, Martin F. Dreß, Iko Schneider, Andreas Roling (es fehlt Harald Biester). Foto: ÖDP Niedersachsen.

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ÖDP-Landesverband Niedersachsen richtet sich auf die Zukunft aus

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Einen Tag vor der Landtagswahl in Niedersachsen konnte Landesvorsitzender Martin F. Dress zum Abschluss des Landtagswahlkampfes im vollbesetzen Tagungsraum der Jugendherberge in Lüneburg zahlreiche Delegierte und Gäste zum turnusmäßigen Landesparteitag der ÖDP Niedersachsen begrüßen. Ursprünglich sollte dieser Parteitag den Landtagswahlkampf einläuten, aber die durch die großen Parteien initiierten vorgezogenen Landtagswahlen hatten auch die Organisation der ÖDP durcheinandergebracht.
In einem kurzen Grußwort machte Mark Anthony, Sprecher der Kreisgruppe Lüneburg, noch einmal auf die Bedeutung der ÖDP aufmerksam. Im Bundestagswahlkampf habe man ein echtes Interesse für die politischen Ziele der ÖDP verspürt. Verantwortungsvolle und unabhängige Politik, frei von Firmenspenden und an Nachhaltigkeit und Respekt vor allen Lebewesen geprägt, sei für den Wähler durchaus eine Alternative, so Anthony. „Allerdings mussten wir auch negative Erfahrungen im Straßenwahlkampf machen“, so der ÖDP-Politiker. Das Spektrum reichte hier von einfachem Desinteresse an Politik ganz allgemein über kalte Apathie bzw. Ablehnung der Parteien schlechthin bis hin zu offen ausgetragener verbaler Aggressivität von sog. Wutbürgern, die sich mit Verschwörungstheorien und alternativen Fakten teils lautstark Gehör zu verschaffen suchten und fast schon mit Stolz ihr Votum zugunsten der AfD publik machten.
Eine Erfahrung, so Anthony, auf die man gerne hätte verzichten können. Dass der Stimmenzuwachs in Niedersachsen zwar sehr erfreulich war, das Bundestagswahlergebnis sich aber insgesamt doch enttäuschend darstellt, wurde anschließend auf dem Parteitag diskutiert.
In der Ansprache des Landesvorsitzenden Dress machte dieser aber deutlich, dass sich ein Erfolg bei Wahlen nicht nur an den Wahlergebnissen ablesen lasse. So habe die ÖDP im Rahmen der Wahlkämpfe ihre Mitgliederzahl um 20 % erhöhen können, drei neue Kreisgruppen wurden gegründet und die Zahl der Aktiven konnte gesteigert werden. Außerdem macht die ÖDP mittlerweile mit drei kommunalen Mandaten auch aktive Politik vor Ort. Hier muss auch in Zukunft angesetzt werden und so richtet sich der Blick der niedersächsischen Ökodemokraten schon Richtung Europawahlen, bei der das Mandat im Europaparlament verteidigt bzw. die ÖDP mit mehr Mandaten einziehen will. Als weiterer Schritt ist die Vorbereitung auf die nächste Kommunalwahl zu nennen. Hier möchte die ÖDP ihre Mandate landesweit um ein Vielfaches steigern.
Da die Verabschiedung des landespolitischen Programms auf einen Sonderparteitag im März verschoben wurde, standen am Nachmittag vor allem die Nachwahlen zum Landesvorstand und die Wahl der Delegierten zum Bundesparteitag und Bundeshauptausschuss auf dem Programm.
Für das Amt der Landesschriftführerin gab es mit Eva-Maria Kastell nur eine einzige Kandidatin. Die 59-jährige Mediatorin aus Salzhausen-Luhmühlen wurde ohne Gegenstimme unter der Wahlleitung von ÖDP-Bundesvorstandsmitglied Volker Behrendt (Hamburg) in ihr neues Amt gewählt. Als Beisitzer komplettieren nun Carsten Krehl aus Sulingen, Henry Kucz aus Hildesheim, Bastian Michel aus Wolfsburg und Tim-Oliver Kray aus Lüneburg den neunköpfigen Landesvorstand.
Als Delegierter für den kleinen Parteitag der ÖDP wurde Martin F. Dreß (Bad Zwischenahn) gewählt. Die Vertreter der niedersächsischen ÖDP für den Bundesparteitag sind Marion Fick-Tiggers (Wiesmoor), Iko Schneider (Hannover), Mascha Roling (Nordhorn), Friedemann Kober (Wedemark), Andreas Roling (Nordhorn) und Frank Schöne (Hannover).
Zum Abschluss bedankte sich der Landesvorsitzende Dreß bei den zahlreich erschienenen Delegierten und Gästen für den harmonischen Parteitag und machte deutlich, dass die drängenden Zukunftsfragen beantwortet werden müssen. „Die ÖDP hat viele Antworten auf diese Fragen. Wir müssen sie nur aktiver bekannt machen“, so Dreß in seinem Schlusswort.