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ÖDP erreicht bestes Ergebnis bei einer Landtagswahl seit 1995

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31 Parteien traten in Nordrhein-Westfalen zur Landtagswahl an – so viele wie noch nie. Schlechte Voraussetzungen für eine kleine Partei wie die ÖDP? Mitnichten. Auch in diesem großen Parteienfeld konnte sich die ÖDP nicht nur behaupten, sie konnte ihr Ergebnis gegenüber 2012 noch deutlich steigern.
Das Ergebnisniveau ist zwar noch weit von einem Einzug in das Landesparlament entfernt, nur: Viele Wähler geben ihre Stimme ausschließlich an Parteien, die vermutlich den Einzug ins Parlament schaffen. Die etablierten Parteien blasen das den Wählern mit ihren „Keine-Stimme-verschenken-Kampagnen“ zur Genüge ins Ohr. Jede Stimme für die ÖDP wiegt damit weitaus schwerer, da hier ein deutliches Bekenntnis für unsere Politik dahintersteckt. Und 5.500 Menschen mehr als 2012 haben sich mit ihrer Zweitstimme in NRW zur ÖDP bekannt und somit für eine zukunftsorientierte nachhaltige Politik eingesetzt.
Wahlergebnisse sind ein Ergebnis eines Landtagswahlkampfs. Ein anderes, für eine kleine Partei ebenso wichtiges, ist der Mitgliederzulauf und der Zuwachs an Interessenten. Das verbessert die Basis für den bevorstehenden Bundestagswahlkampf und lässt für kommende Wahlen hoffen.
Die ÖDP führte mit folgenden Themen Landtagswahlkampf: Die Konzernspendenfreiheit der ÖDP wurde auf allen Plakaten, im Netz und durch die Pressearbeit in den Vordergrund gestellt. Des Weiteren stellte sich die ÖDP mit den Themen Bildungspolitik, Tierschutz, Familienpolitik und Sicherheit landesweit dar. Die Rhein-Kreisverbände nahmen zusätzlich die Luftreinhaltung in der Binnenschifffahrt und eine Durchsetzung des Nachtflugverbots in ihre Kampagne auf, Aachen, im Dreiländerdreieck Deutschland, Belgien und Niederlande gelegen, fokussierte den grenzüberschreitenden Aspekt der belgischen AKWs und die Mautpläne, die den Grenzraum massiv tangieren. Das Thema „Massentierhaltung und multiresistente Keime“ fanden die ÖDP-Interessierten sowohl auf Plakaten als auch in einer Großveranstaltung mit Prof. Dr. Klaus Buchner (MdEP/ÖDP) in Aachen wieder. Klaus Buchner unterstützte ebenso mit seinem Wahlkampfauftritt in Lüdenscheid zum Thema „100 % Erneuerbare Energien für abgasfreie Städte. So gelingt’s!“ die NRW-ÖDP publikumswirksam. Kurz vor der Wahl rückte die ÖDP im Social-Media-Wahlkampf noch die Themen TTIP, CETA und TiSA vermehrt ins Licht.
Jetzt sind natürlich die Wahlergebnisse interessant: Die ÖDP erreichte in dieser Landtagswahl NRW-weit an Zweitstimmen 13.325 nach 7.842 in 2012. Das entspricht einer Steigerung von 0,1 % auf 0,2 %. 2012 waren vorgezogene Landtagswahlen mit kurzer Vorbereitungszeit. Daher sind die Erststimmen weniger vergleichbar. Die Steigerung von 1.336 auf 7.246 Erststimmen ist dennoch beachtlich. Spitzenreiter in den Ergebnissen ist die Stadt Bad Driburg: 3,4 % für den Direktkandidaten Wolfgang Seemann und 1,6 % für die ÖDP. Gratulation an den Kreisverband, in welchem die ÖDP im Kommunalparlament vertreten ist. Eine tolle Leistung!
Spitzenreiter aller Wahlkreise ist der Wahlkreis Bottrop mit dem Direktkandidaten Johannes Bombeck: 1,5 % Erststimmen und 0,7 % Zweitstimmen sind hier erreicht worden. Auf Platz  2 der Wahlkreise folgt Aachen I mit dem Direktkandidaten Nico Riedemann mit 1,3 % Erststimmen und 0,7 % Zweitstimmen. Nico Riedemann hat es auch geschafft, 54 % seiner Erststimmen zu Zweitstimmen zu machen. Spitzenreiter in der Umsetzung der Erst- in Zweitstimmen ist Johannes Stirnberg (Aachen II) mit 75 %, gefolgt von Franz Pohlmann im Wahlkreis Münster  I. Er hat 71 % seiner Erststimmen auch zu Zweitstimmen umsetzen können und liegt bei 0,7 % Erst- und 0,5 % Zweitstimmen. Ihm folgt Michael Krapp im Wahlkreis Münster II, der 67 % seiner Erststimmen zu Zweitstimmen machen konnte. In Münster ist die ÖDP im Rat vertreten. Dass es auch ohne Ratsmandat geht, bewies Claudius Bartsch (Märkischer Kreis III). 62 % seiner Erststimmen wandelte er in Zweitstimmen für die ÖDP um und erreichte 0,8 % Erst- und 0,5 % Zweitstimmen.

Neben den drei Städten mit Kommunalmandaten – Bottrop, Bad Driburg und Münster – ist Aachen mit seinem Ergebnis in diese „Spitzengruppe“ in NRW aufgeschlossen. Mit 1,05 % Erst- und 0,66 % Zweitstimmen konnten die Ökodemokraten in Aachen auch ohne Kommunalmandate ein Spitzenergebnis einfahren; bei dem Wahlergebnis wäre wohl richtiger zu schreiben: „noch ohne Kommunalmandate“. Neben diesen „Hotspots“, die 0,5 % Zweitstimmen und mehr erreicht hatten, gilt der Dank natürlich auch den vielen Direktkandidaten und Wahlkämpfern, die das NRW-Ergebnis erst möglich gemacht haben und der ÖDP ein Gesicht geben. Alle Ergebnisse der 144 NRW-Wahlriese zum Nachlesen als PDF unter: https://tinyurl.com/OEDP-NRW-LTW
Erfreulich ist, dass das ÖDP-Ergebnis landesweit gesteigert werden konnte. Eine der Ursachen dieser Steigerung war eine Social-Media-Kampagne, die etwa 1,5 Millionen Nordrhein-Westfalen über Facebook, Instagram, Twitter und Google+ erreichte. Mit einer Kombination aus Schwerpunkt-, Flächen- und Social-Media-Wahlkampf wird die ÖDP in NRW das Wahlergebnis im Bundestagswahlkampf noch weiter steigern können.