Im „Europäischen Haus für Geschichte“ konnte man in einem Panoramafilm über die verschiedenen Seiten Europas staunen. Foto: Karolina Walsleben

Europa

Sommer, Sonne, Brüssel! von Karolina Walsleben

Diesen Beitrag teilen

Die Jungen Ökologen besuchten Ende August den Europaabgeordneten Prof. Klaus Buchner im Europaparlament.

Vom 30.08. bis zum 03.09.2017 fand eine Fahrt der Jungen Ökologen nach Brüssel statt. 19 Junge Ökologen aus ganz Deutschland reisten auf Einladung von MdEP Prof. Klaus Buchner in die „EU-Hauptstadt“, um dort die Stadt zu erkunden und – viel wichtiger – Europapolitik live zu erleben. Am Mittwoch reisten wir selbstständig alleine oder in Gruppen mit dem Zug oder – wie es sich gehört – in Fahrgemeinschaften mit dem Auto an. Untergebracht wurde man in Gruppen in kleinen Ferienwohnungen. Nach der Ankunft traf man sich zum gemeinsamen Abendessen, bei dem auch Prof. Buchner dabei war. So konnte man sich kennenlernen und die nächsten Tage besprechen.

Den Donnerstag verbrachten wir im EU-Parlament. Es war natürlich kein Wunder, dass man nur von Mitarbeitern hineingebracht werden konnte und durch Sicherheitsschleusen musste. Wir konnten dann bei zwei Ausschusssitzungen vorbeischauen. Das Spannende ist, dass alle Reden und Wortmeldungen simultan in die EU-Sprachen übersetzt werden. Auch auf den Gästeplätzen gab es Kopfhörer, an denen man sich eine Sprache einstellen konnte.
Nach einem gemeinsamen Essen in der Kantine hatten wir noch einige Freizeit und konnten auf eigene Faust oder in Gruppen das Gebäude erkunden. So hatte man beispielsweise aus den oberen Stockwerken eine gute Sicht über Brüssel. Wir konnten auch einen Blick in Prof. Buchners Büro werfen. Später stand dann noch ein „Pflichttermin“ im Besucherzentrum an. Uns wurde der Plenarsaal gezeigt und ein Referent erzählte etwas aus dem komplizierten Parlamentsalltag. So denkt man zum Beispiel nicht daran, dass jeder (Richtlinien-)Entwurf in alle möglichen Sprachen übersetzt werden muss. Die Texte müssen dennoch juristisch und inhaltlich korrekt sein, sodass man sich vorstellen kann, dass diese Arbeit sehr aufwendig ist. Im Anschluss hatten wir noch etwas Zeit mit Prof. Buchner, der von interessanten Details aus seinem Alltag erzählte und Fragen beantwortete.
Die verbleibende Freizeit nutzte dann jeder anders. Wir wanderten durch Brüssels Straßen und entdeckten ganz zufällig einen Unverpackt-Laden. Am Abend ließen wir den Tag in großer Runde an der Place du Luxembourg ausklingen, wo tatsächlich jeden Donnerstag „Lobbyisten-Treffen“ in Bars und Restaurants stattfinden, für die sogar die Straße gesperrt wird.
Am Freitag stand ein Museumsbesuch an. Wir besuchten das „Haus der Europäischen Geschichte“, ein sehr modernes Museum, das Europas gemeinsame Vergangenheit vorstellen soll. Auch wenn die Ausstellungsstücke und die multimedialen Darstellungen beeindruckend waren, wurden auch die trüben Epochen Europas nicht ausgelassen. Wir bemühten uns, einen kritischen Blick auf das heutige Europa zu behalten. Wie uns auch Prof. Buchner zuvor bestätigt hatte, tun sehr viele Abgeordnete leider nicht alles, was in ihrer Macht steht, um EU-weit oder gar weltweit Missstände aufzuheben oder zu mindern.
Nach einer Mittagspause besuchten wir das Büro der NGO (Non-governmental organization) „Transport and Environment“ („T&E“). Dort berichtete ein Mitarbeiter von den Zielen und der Arbeitsweise der Organisation. Wir erfuhren, dass Green Lobbying notwendig ist, um etwas gegen die konventionelle Industrielobbyarbeit ausrichten zu können. Danach schlenderten wir gemeinsam durch das hübsche Viertel „Marolles“.
Der Sonnabend stand zur freien Verfügung. Ob in kleinen Gruppen oder alleine, jeder tat und sah sich an, wonach ihm der Sinn stand. Meine Gruppe nutzte den Tag zum ausführlichen Sightseeing. So besuchten wir die Kathedrale und die berühmte Grand-Place, den großen Marktplatz mit dem prächtigen Rathaus. Um eine belgische Waffel kamen wir nicht herum. Wir fanden nach einiger Suche das „Manneken Pis“ und sahen uns dann noch in den kleinen Gässchen um. Wir fanden auch einen weiteren großen Unverpackt-Biomarkt.
Am Abend fanden wir uns wieder mit der ganzen Gruppe in einer gemütlichen Bar zusammen und ließen den Tag – und leider auch schon die ganze Reise – ausklingen.
Am Sonntag ging es zurück nach Bayern, Niedersachsen, Berlin oder auch weiter weg.
Wir danken ganz herzlich für die Möglichkeit, nach Brüssel zu reisen und einen Einblick in die Vorgänge in der EU zu bekommen.