Wettlauf zu falschen Zielen
2. Februar 2024
Über die politische Landschaft legt sich mehr und mehr ein neues Raster. Das alte Links-Rechts-Schema wird zwar nicht ersetzt, aber in einem zentralen Punkt ergänzt: Es gibt einerseits Parteien und Gruppierungen, die generationenegoistisch argumentieren, und andererseits solche, die das Lebens- und Gestaltungsrecht künftiger Generationen mitbedenken.
Generationenegoismus bedeutet: Die weitere Ausbeutung fossiler Kohlenstofflager wird für unverzichtbar erklärt. Die weitere Freisetzung von CO2 im Verkehr und bei der Verstromung von Kohle, Öl und Gas wird achselzuckend akzeptiert. Die Verdrängung nichtmenschlicher Lebewesen und die Zerstörung ihrer Lebensräume durch die Expansion menschlicher Ansprüche ist für diese Gruppierungen kein Problem und daher auch kein Thema.
Wissenschaftliche Erkenntnisse über die Folgen der weiteren Nutzung fossiler Energieträger und hinsichtlich der verheerenden Auswirkungen einer Fortsetzung des großen Artensterbens wischt der Generationenegoismus beiseite. Solche Parteien wollen keine Korrekturen an nachweisbar destruktiven Zivilisationszielen. Sie akzeptieren für Kinder und Enkel die Kombination von Sintflut, Klimahölle, Artenarmut, Lebensraumverlusten und extremer Migration. Das Recht auf Gestaltungsfreiheit der nächsten Generationen wird den Ansprüchen und dem Hyperkonsum der jetzt lebenden Generation geopfert.
Die nach leninistischen Prinzipien gegründete Kader-Partei der Frau Wagenknecht und des Herrn Lafontaine ist so eine generationenegoistische Partei. Sie stellt sich an die Seite der ebenfalls generationenegoistischen AfD. Beide Gruppierungen sind vielfach gefährlich: Sie haben vor allem das fatale Potential, den Generationenegoismus auch bei CDU/CSU, FW, FDP, SPD, Linken und Teilen der Grünen zu befeuern. Es droht jetzt insgesamt ein fataler Wettlauf zu lebensfeindlichen Zielen.