Foto: geralt/pixabay.com

Bücher

Neoliberalismus & Schmerz

Diesen Beitrag teilen

Wie bereits in seiner „Müdigkeitsgesellschaft“ spürt der koreanisch-deutsche Kulturphilosoph gesellschaftlichen Phänomenen nach und liest sie als Teil eines grundlegenden Paradigmenwechsels. Sein neues Buch widmet er der zunehmenden Ablehnung von Schmerz. In der US-amerikanischen Gesellschaft wird er schon lange als Zeichen von Schwäche verachtet und mit Medikamenten und Rauschmitteln unterdrückt. Denn in einer neoliberalen Machbarkeits- und Selbstoptimierungsgesellschaft erscheint er sinnlos und kontraproduktiv. Und auch das Trösten, Berühren und Dasein haben hier keinen Platz mehr. Der Transhumanist David Pearce träumt deshalb davon, die biologischen Voraussetzungen des Leidens auszulöschen.

Byung-Chul Han
Palliativgesellschaft
Schmerz heute
Matthes & Seitz, Juli 2020
87 Seiten, 10.00 Euro
978-3-95757-269-1