V. l.: Rolf Beuting (Vorsitzender KV Gar-misch-Partenkirchen), Dr. Maiken Winter (Direktkandidatin), Agnes Edenhofer (Vorsitzende KV Weilheim-Schongau). Foto: ÖDP Bundespressestelle.

Kommunal

Großer Erfolg: Professionelle Kampagne bringt ÖDP im Wahlkreis 226 das beste Bundestagswahlergebnis

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Noch nie wurde ein ÖDP-Bundestagswahlkampf im Wahlkreis 226 (Weilheim-Schongau/Garmisch-Partenkirchen) so intensiv geführt wie im Jahr 2017. Seit Jahrzehnten ist dieser durch die CSU im Bundestag vertreten.
Als Glücksfall erwies sich die Auswahl der Direktkandidatin Dr. Maiken Winter, die zuvor noch nicht im Wahlkreis bekannt war. Maiken Winter ist Biologin und hat sich dem Klimaschutz verschrieben. Mit dem von ihr gegründeten Verein „WissenLeben“ hat sie Erfahrung in der Öffentlichkeitsarbeit gesammelt. Mit großer Leidenschaft für die Themen der ÖDP und riesigem Engagement vertrat sie ihre Überzeugungen in der Öffentlichkeit. Ihr individuell gestaltetes Kandidatenplakat zeigte die sympathische Kandidatin bei ihrer Tätigkeit: in einer Iriswiese, ausgestattet mit einem Fernrohr. Der dazu passende Slogan war „Politik mit Weitblick“.
Doch eine Person alleine macht noch keinen Wahlerfolg aus. Als äußerst fruchtbar gestaltete sich die intensive Zusammenarbeit eines Wahlkampfteams aus beiden Kreisverbänden. Schon zu Jahresbeginn gab es erste Treffen. Gemeinsam wurden verschiedenste Veranstaltungen organisiert, z. B. Filmvorführungen von „Power to Change“, bei dem es um konkrete Lösungsansätze für die Energiewende geht, mit anschließenden Filmgesprächen. Ein Protagonist des Films, der Top-Unternehmer Amir Roughani, hielt einen sehr gut besuchten Vortrag zum Thema „100 % Erneuerbare Energie bis 2030 – die Energiewende kommt, trotz Trump, Merkel & Co.“. Quasi nebenbei kamen bei den Veranstaltungen auch die nötigen Zulassungsunterschriften für die Direktkandidatin zusammen.

Als Renner erwies sich die entwickelte Kampagne „Mensch vor Auto“: Der Garmisch-Partenkirchener ÖDP-Kreisvorsitzende Rolf Beuting ist Bürgermeister des Marktes Murnau. In seinem Amt wird er regelmäßig mit Beschwerden von Bürgern über Raser in den Wohngebieten konfrontiert. Aus dieser Erfahrung regte er an, Bundesverkehrsminister Dobrindt mittels einer Unterschriftensammlung davon zu überzeugen, Tempo 30 als neue Regelgeschwindigkeit in Orten – ausgenommen Durchgangsstraßen – einzuführen. Dobrindt ist Bundestagsabgeordneter im Wahlkreis 226. An Infoständen und bei einer einwöchigen Radtour der Kandidatin durch den Wahlkreis kamen über 1.000 Unterschriften zusammen, die im Beisein der Presse dem Büroleiter des Verkehrsministers übergeben wurden. Eine flächendeckende Plakatierung mit Themen- und Kandidatenplakaten und die Verteilung von über 50.000 Flyern wurden ebenfalls gestemmt.
Was haben all die Aktivitäten gebracht? In Zahlen ausgedrückt: ein Erststimmenwahlergebnis von 3,5 % im Wahlkreis, Zweitstimmenergebnis 1,6 %. Bei den Erststimmen war dies ein Zuwachs von über 1.500 Stimmen und deutschlandweit das beste ÖDP-Ergebnis!
Das Ergebnis war zum einen erfreulich, andererseits auch ernüchternd: Denn was braucht es noch, um die guten Themen der ÖDP zu „mainstreamen“?
Welches Fazit kann nach den vielfältigen Aktivitäten der Kreisverbände gezogen werden? Gutes Teamwork macht Spaß und kann sich auch in Zahlen bemerkbar machen. Die Kreisverbände fühlen sich nun gerüstet für den kommenden Landtagswahlkampf.