Länder mit Vorkommen an fossilen Energien wollen diese auch verkaufen. – Foto: Ratfink/pixabay.com

Kompass Orange

„Alles muss raus!“

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Früher zeigte sich im schottischen Loch Ness manchmal ein Ungeheuer – und verschwand bald wieder. In diesem Sommer erschien in Schottland ein fossiles Wesen, das leider bleibt und seine Zähne zeigt: „Ursula, du kaufst von mir Fracking-Gas, Erdöl und Atombrennstoff für 750 Mrd. Dollar. Oder ich lasse dich mit Wladimir allein!“ Wir werden wohl nie erfahren, welche Rolle Artikel 5 des NATO-Vertrages beim Golfplatztreffen in Schottland gespielt hat. Ich nehme an, dass es die entscheidende Rolle war.

Europa wird wegen der Absicht, sein Energiesystem auf Zukunft zu trimmen („Green-Deal“), von den Fossilmächten mit unterschiedlichen Mitteln in die Zange genommen: Putin provoziert mit imperialer Kriegspolitik massive Verteidigungsausgaben und hat erfolgreich einen Themenwechsel durchgesetzt. An der Propagandafront lässt er seine Helfer (AfD, BSW etc.) gegen Sonne und Wind hetzen sowie die Fortsetzung der giftig-stinkenden Verbrennerei fordern. Trump setzt gleichzeitig Europa das Zoll-Messer an die Halsschlagader.

Beide wollen ihr fossiles Profitsystem erhalten und so lange wie nur möglich fortsetzen. Sie schauen auf ihre Gas- und Ölfelder und verlangen: „Alles muss raus!“ Bekanntlich steht dieser Slogan immer dort an den Geschäften, wenn das Ende naht.

Wir haben die Wahl: Schicken wir das Fossil-Monster in Konkurs oder wollen wir den Planeten pleitegehen lassen? Fest steht: Die fossilen Monster sind keine Freunde – weder das eine noch das andere. Die Erde hingegen ist auf unserer Seite.

Wenn wir uns für sie und gegen das fossile System entscheiden, müssen wir Europa auf allen Ebenen so stark machen wie es schon lange sein könnte. Das wird eine schwierige, aber lohnende Aufgabe: Eine Demütigung wie auf dem schottischen Golfplatz darf es nie wieder geben! Es hat sich erneut gezeigt: Fossil frisst Freiheit.

 


 

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