Rechte der Natur als Thema in der ÖkologiePolitik 200

ÖP-Ausgaben

ÖkologiePolitik: Rechte der Natur

Rechte der Natur: Warum und wie wir Menschen gefordert sind.

Liebe Leserinnen und Leser,

„Wir können die Welt nicht retten“, sagte Friedrich Merz neulich im Bundestag. Und viele andere sagen das auch. Zynismus ist in Mode. Unsere ökologische Krise wird nicht geleugnet, sondern beiseitegeschoben und der Fokus auf andere Dinge gelegt. Lauter Aktivismus lenkt ab und bildet einen Schutzwall gegen das Erkennen. Das bremst die dringend notwendige ökologische Transformation. Und führt unsere Gesellschaft in die Dekadenz. „Zynisches Bewusstsein ist der Nährboden für die Ausbreitung einer Kultur des Todes, die es zunehmend unmöglich macht, das Ja zum Leben emphatisch als Nein zum Nichtsein zu sprechen“, schreibt der Philosoph Jürgen Manemann. „Zynismus ist Zukunftsfeindlichkeit.“

Psychologen erklären Zynismus als Reaktion auf ein Ohnmachtsgefühl und empfehlen, die Menschen auf ihre Handlungsmöglichkeiten aufmerksam zu machen. „Menschen sind angewiesen auf die Erfahrung von Selbstwirksamkeit, darauf, dass sie sich als aktiver Teil von Veränderungsprozessen erfahren“, betont Manemann und fordert „Mut zum Utopischen“. Dieses Utopische soll etwas Konkretes sein, das sich durch eigenes Handeln anstreben und erreichen lässt. So wie die „Rechte der Natur“. Sie ins Grundgesetz zu integrieren, würde die ökologische Transformation einen ganz großen Schritt voranbringen. Oder neudeutsch ausgedrückt: wäre ein wahrer Game Changer. Sich dafür einzusetzen, lohnt sich deshalb. Und ist Thema dieser Jubiläumsausgabe der ÖkologiePolitik.

Die Natur darf dabei nicht romantisch verklärt, sondern muss als unsere Lebensgrundlage verstanden werden. Die „Rechte der Natur“ hängen, so betrachtet, eng mit den Menschenrechten zusammen. Das sieht auch der Internationale Gerichtshof in Den Haag so und erklärte kürzlich das „Recht auf eine saubere, gesunde und nachhaltige Umwelt“ zum Menschenrecht, da es die Grundlage dafür ist, andere Menschenrechte ausüben zu können. Wir sollten deshalb unser Verhältnis zur Natur gründlich überdenken. Und die Erkenntnisse in unser Rechtssystem und in unsere Politik einfließen lassen.

Viel Spaß beim Lesen, Nachdenken und Diskutieren wünschen Ihnen
Ihre

Günther Hartmann und Jan Altnickel

 

ÖkologiePolitik im Dialog am 6. Oktober 2025 zum Thema „Rechte der Natur“

ÖkologiePolitik im Dialog am 06.10.2025 um 19:00 Uhr zum Thema: „Rechte der Natur“ - mit Christine Ax, Dr. Matthias Kramm, Hans Leo Bader und Dr. Bernd Söhnlein

Spätestens wenn Sie einen Blick in die 200. Ausgabe der ÖkologiePolitik werfen konnten, werden Ihnen zu dem Thema „Rechte der Natur“ vielleicht ein paar grundlegende oder ganz praktische Fragen durch den Kopf gehen. In einer Online-Veranstaltung am 06.10.2025 um 19:00 Uhr verdeutlichten deshalb vier Autoren bzw. Interviewpartner der ÖP 200 in kurzen Vorträgen ihre Positionen und standen für die Beantwortung von Fragen zur Verfügung:

  • Christine Ax: Die Journalistin gründete 2020 das „Netzwerk Rechte der Natur“ mit und ist seit 2023 erste Vorsitzende des Vereins.
  • Dr. Matthias Kramm: Der Philosoph und akademische Rat der Uni Tübingen forscht u. a. zu Umwelt- und Entwicklungsethik sowie zu politischer Philosophie.
  • Hans Leo Bader: Der Projektentwickler für ökologische Bauprojekte ist u. a. stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Deutschen Umweltstiftung.
  • Dr. Bernd Söhnlein: Der Rechtsanwalt (Verwaltungsrecht) ist ehrenamtlich im Naturschutz aktiv und Gründungsmitglied des Vereins „Netzwerk Rechte der Natur“.

Die Aufzeichnung der Veranstaltung können Sie unten ansehen. Zur inhaltlichen Vorbeitung empfehlen wir den Artikel von Christine Ax (Ein Katalysator für den Wandel, S. 18-21), das Interview mit Dr. Matthias Kramm („Die Natur hat ihre Pflichten bereits erfüllt“, S. 8-11), den Artikel von Hans Leo Bader (Ein zivilisatorischer Bruch, kein politisches Add-on, S. 6/7) und den Artikel von Dr. Bernd Söhnlein (Grundgesetzänderung als Paradigmenwechsel, S. 12-17).

Falls Sie die viermal im Jahr erscheinende ÖkologiePolitik noch nicht regelmäßig bekommen, können Sie die Printausgabe für 20,- Euro oder die PDF-Version für 10,- Euro im Jahr abonnieren und sind damit immer bestens für „ÖkologiePolitik im Dialog“ vorbereitet.

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Rechte der Natur in der ÖkologiePolitik

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ÖkologiePolitik (ÖP)

September 2025

Titelthema: Rechte der Natur

Ausgabe 200
ISSN 1430-6646
Einzelverkaufspreis: 6,00 Euro
Jahresabo per Post: 20,00 Euro

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Inhalt der ÖkologiePolitik 200

Kurzmeldungen

von Prof. Dr. Herbert Einsiedler

4
Ökologische Notwendigkeit

Ein zivilisatorischer Bruch, kein politisches Add-on

von Hans Leo Bader

6
Philosophische Betrachtungen

„Die Natur hat ihre Pflichten bereits erfüllt“

Interview mit Dr. Matthias Kramm

8
Juristische Betrachtungen

Grundgesetzänderung als Paradigmenwechsel

von Dr. Bernd Söhnlein

12
Netzwerk Rechte der Natur

Ein Katalysator für den Wandel

von Christine Ax

18

Ausgabe 200 – Jubiläum!

Selbstverständnis der ÖkologiePolitik

„Die ÖDP bekannter machen“

Interview mit Günther Hartmann

22

ÖDP – Neues aus der Partei

Bundesvorstand

Quo vadis, Deutschland? – Quo vadis, ÖDP?

von Günther Brendle-Behnisch

26
EU-Abgeordnete Manuela Ripa

Artenvielfalt weltweit schützen

von Manuela Ripa

29
Landesverbände 31
BAK Arten- und Naturschutz

Rechte der Natur nun im ÖDP-Programm

42
BAK Mobilfunk

Lebhafte Diskussionen über neue Ergebnisse zur Funkbelastung

43
ÖDP aktiv!

Erfolge mit ÖDP-Bürgermeister in Denzlingen

44
Termine, Impressum 47

 

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